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Die Körperhaltung bei Blechbläsern

Von der Haltung hängt viel ab

Häufig wird der Körperhaltung beim Musizieren mit Trompete, Horn, Posaune oder Tuba nur wenig Beachtung geschenkt.

Solange es vertretbar aussieht, ist alles in Ordnung... Erfahrene Musiker und Lehrer wissen, dass es nicht ganz so einfach ist. Denn die Körperhaltung ist mehr als gutes Aussehen und Auftreten.

Der Einfluss der Körperhaltung auf die Leistungsfähigkeit von Bläsern

Für die Leistungsfähigkeit von Blechbläsern werden verschiedene Begriffe gebraucht. Die Kondition als ein Begriff, der die Fitness auf dem jeweiligen Instrument allgemein beschreibt und auch Ausdauer beinhaltet, Kraft im Zusammenhang mit besonders hohen und/oder lauten Tönen, guten Ansatz als Beschreibung für einen guten Klang der Töne und Treffsicherheit beim Musizieren...

Eine, im Sinne der Blastechnik, gute Körperhaltung ermöglicht eben erstaunliche Leistungen auf dem jeweiligen Blechblasinstrument, was sich in Form von Ausdauer, Kraft, Tonumfang, Treffsicherheit und gutem Klang deutlich wird. Übrigens zeigen sich die Vorteile einer guten Körperhaltung auch schon bei Anfängern, egal ob diese hohes oder tiefes Blech blasen, Trompete, Tenorhorn oder Posaune spielen.

Die Körperhaltung ist bei Blechbläsern wichtiger als bei vielen anderen Instrumentalisten, da die Tonerzeugung unmittelbar von der Haltung beeinflusst wird.

Warum beeinflusst die Körperhaltung des Blechbläsers dessen Leistung so stark?

Die Körperhaltung wirkt sich auf die Tonerzeugung aus, weil diese direkt von der Atmung abhängt. Natürlich gibt es weitere Faktoren, die die Tonerzeugung beeinflussen, aber die Atmung oder Atemtechnik ist enorm wichtig. Ohne Luft funktioniert kein Blasinstrument!

Eine ungünstige Körperhaltung erschwert nicht nur das tiefe Einatmen, sondern auch den stabilen Luftfluss beim Ausatmen, dem eigentlichen Blasvorgang. Die wichtigste Voraussetzung für einen stabilen Ton und überzeugenden Klang.

Der Zusammenhang von Haltung und Atmung

Verständlicher wird der Zusammenhang zwischen Körperhaltung, Atmung und Tonbildung, wenn man sich mit der Funktionsweise der Atmung auseinandersetzt.

Während der Mensch steht, wird der gesamte Körper durch Stützmuskulatur aufrecht gehalten - eine geniale Leistung des Menschen schlechthin. Unser Gehirn sorgt im Hintergrund und ohne unser bewusstes Handeln dafür, dass die Stützmuskulatur unseren Körper aufrecht und im Gleichgewicht hält.

Die ständige Anspannung der Stützmuskulatur steht dem tiefen Einatmen im Wege. Im Alltag atmen die meisten Menschen deshalb nicht besonders tief. Man sagt sie atmen flach.

Diese flache Atmung ist für Blechbläser ungeeignet!

(Siehe Abschnitt Atmung)

Erst die Korrektur der Körperhaltung ermöglicht eine bessere Atemtechnik

Der erste Schritt zum Erfolg als Blechbläser ist folgerichtig das Erarbeiten einer guten Körperhaltung.

Wenn es uns gelingt, eine Körperhaltung einzunehmen, die es ermöglicht, die Stützmuskulatur im Bereich des Bauches zu lösen, so haben wir einen wichtigen Schritt zu einer tieferen und natürlicheren Atmung vollzogen.

Leider verändern viele Bläser, häufig ohne es zu merken, ihre Haltung in die falsche Richtung. Sie bilden ein Hohlkreuz aus sobald sie die Trompete, das Horn oder die Posaune an die Lippen setzen. Unser Körper gleicht nämlich automatisch das Ungleichgewicht, welches durch das Instrument verursacht wird, aus.

Dabei arbeitet die Stützmuskulatur im Bereich des Bauches kräftiger als normal, was das Einatmen zusätzlich erschwert.

Viele Blechbläser kennen diesen Zusammenhang nicht oder halten ihn für unwichtig und doch ist er eine Hauptursache für fehlende Fortschritte auf dem Blechblasinstrument.

Die Lösung des Problems besteht darin, dass der Blechbläser ein Bewusstsein für den Zusammenhang von Haltung und Atemtechnik entwickelt und mit einer aktiven Haltung dem Automatismus, der dem menschlichen aufrechten Gang eigen ist, entgegenwirkt.

Dazu ist es sinnvoll, den Oberkörper leicht nach vorne zu neigen. In dieser Position arbeitet die Rückenmuskulatur stärker und die Bauchmuskulatur weniger. Das gelingt mit einiger Übung recht gut und muss immer wieder bewusst geübt und kontrolliert werden, bis eine gute Bläserhaltung automatisiert ist.

Oft genügt eine geringe Gewichtsverlagerung auf den vorderen Teil der Füße, um die Bauchmuskulatur beim Einatmen lockern zu können. Das heißt, wir stehen beim Blasen immer fest auf beiden Beinen, weil es dann einfach leichter ist, die Stützmuskulatur gezielt zu entspannen und tief einzuatmen.